Gabriele Baring zu Gast bei NDR „klassik à la carte“: Mo. 30.01., 13 Uhr

Die Quellen der "Deutschen Angst" Claus Röck im Gespräch mit Gabriele Baring

"Die deutsche Angst hat viele Quellen", sagt Gabriele Baring, und es sei schwierig, diese in wenigen Sätzen zu formulieren. Viele unserer Ängste, Sorgen und Depressionen stammten aus früheren Generationen, nicht selten aus dem vergangenen Jahrhundert, etwa aus der Zeit der Weltkriege. Doch warum spüren wir als Kinder oder Enkelkinder noch diese Nachwehen? In ihrem ersten Buch "Die geheimen Ängste der Deutschen" vertritt Baring die These, dass Gefühle vererbt werden. Es sei vor allem das Unbearbeitete, der Schmerz, die Trauer, der Schock der früheren Generation, die so lange nachwirkten. Positive wie negative Ereignisse hinterließen einen genetischen Abdruck.

Auseinandersetzung mit dem Schicksal

Gabriele Baring, Jahrgang 1954, ist Diplom-Volkswirtin, psychotherapeutische Heilpraktikerin und Systemische Familientherapeutin. Ihre Arbeit ist sowohl analytisch als auch tiefenpsychologisch orientiert. Die Mutter zweier Kinder lebt und arbeitet in Berlin und hat selbst den Anspruch, ihrer Familie so wenig wie möglich an unbearbeiteten Themen zu hinterlassen. "Hinschauen, nachfragen, sich interessieren, wahrnehmen - achtungsvoll, neugierig, anerkennend, nicht urteilend", fordert Baring. Durch die Auseinandersetzung mit dem Schicksal der früheren Generation könne verhindert werden, dass die folgenden Generationen seelisch Schaden nähmen.

Barings therapeutische Arbeit basiert auf der Familienaufstellung nach Bert Hellinger - eine Methode, die in der Fachwelt nicht unumstritten ist. Wie genau funktioniert so eine Aufarbeitung? Darüber diskutiert Claus Röck mit Gabriele Baring in Klassik à la carte.



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