Lama Marut: Rezension BE NOBODY auf Radio ZuSa

von Jürgen Kramer I April 2015

140415 HH Buti Be Nobody
Von Jürgen Kramer, Radio Zusa

Hach, das Leben kann manchmal so anstrengend sein — immer die ewige Arbeit und Schufterei, damit wir uns etwas Luxus und ein paar Statussymbole leisten können...
Das muss aber gar nicht sein, sagt Lama Marut und hat ein Buch geschrieben, das heißt: Be Nobody — warum wir uns NICHT anstrengen müssen, jemand Besonderes zu sein. Jürgen Kramer hat es gelesen.

Ganz früher haben sich die Menschen, die etwas sein wollten, eindrucksvolle Schlösser gebaut, das wurde irgendwann von möglichst eindrucksvollen Autos abgelöst, und heutzutage sammeln selbst die Menschen, die kein Geld haben, möglichst viele „Gefällt mir" Klicks in den sogenannten sozialen Netzwerken.
Das Selbstwertgefühl scheint nur zu funktionieren, wenn wir von anderen Menschen Bestätigung bekommen. Aber wie lang hält das vor? Selbst wenn ich in der Nachbarschaft das dickste Auto habe, irgendwo in der Stadt hat bestimmt noch jemand ein Dickeres.
So werden wir also nicht dauerhaft glücklich. Eigentlich raten sämtliche großen Religionen und Denker zum Gegenteil. Sei einfach du selbst. Oder noch besser: Sei... niemand. Selbst das, was den Menschen heutzutage mittels Psychologie an Selbstachtung beigebracht wird, ist im Verhältnis zur universellen Seele so gut wie nichts.
Die ganzen Reichen, die ganzen Stars, die immer noch reicher und noch berühmter werden wollen — glücklicher wären sie, wenn sie niemand wären. Und wünschen wir uns nicht allzu oft entweder selbst jemand anders zu sein, also uns zu verändern, oder wenigstens die äußeren Umstände zu verändern? Dafür hat der Autor ein zentrales Mantra, das mensch sich gar nicht oft genug sagen kann:
„So ist es jetzt" sind Worte absoluter Wahrheit, und dies ist ein Aspekt ihrer Wirkmacht. Denn was der Satz besagt, trifft immer zu. Es ist immer „jetzt so", nicht wahr? Die Karten, die wir einem bestimmten Augenblick bekommen, sind die einzigen, die wir zum Spielen zur Verfügung haben. Das Mantra lautet NICHT: „So ist es jetzt, und ich wünschte mir, es wäre nicht so."
Erst wenn wir akzeptieren, was ist, können wir darauf reagieren.
Wenn wir unsere ständigen negativen Gedanken erkennen, können wir sie bekämpfen. Wenn wir für andere etwas tun — am besten sogar für wildfremde Menschen — dann kommen wir weg von unserer Ich-Zentriertheit. Und können darauf hoffen — auch wenn wir den Zeitpunkt nicht kennen — dass das was wir aussenden irgendwann zu uns zurückkehrt.
Das Ganze ist manchmal etwas ausufernd mit buddhistischen, aber auch biblischen Zitaten
ausgeschmückt, Religiosität wird aber absolut nicht vorausgesetzt — eher im Gegenteil, der Autor, eigentlich der Amerikaner Brian K Smith, kam erst auf Umwegen zum Buddhismus, hat aber nach fast 10 Jahren sein Mönchsdasein beendet, weil er meinte, im Mönchsgewand zuviel „Jemand" zu sein.
Ein bißchen Humor steckt auch im Buch, viel Nachdenkenswertes, einige Anregungen für konkrete Aktionen, und auch ein paar Meditationen.
Wie immer: nur das Lesen des Buches wird ihr Leben nicht verändern, aber spannende Ideen finden Sie auf jeden Fall!

Abmod:
Das Buch von Lama Marut heißt „ Be Nobody — warum wir uns NICHT anstrengen müssen,
jemand Besonderes zu sein". Es ist erschienen im Scorpio Verlag und kostet 18 Euro 99.
Der Autor ist übrigens momentan auf Vortragsreise, in Hamburg gibt es am Freitag abend einen Vortrag und am Samstag einen Workshop, Informationen dazu finden Sie im Internet.

www.zusa.de